A brown, orange, red, yellowish or gray wax-like substance secreted in the ear canal of humans. Strangely, in my family, we don’t call it “earwax” (耳垢), but rather "耳茸", which makes me think simultaneously of freshly seeded grass, flannel imitations and velvet antlers. I always enjoyed whenever my mother removed my earwax as a kid. She used a tiny steel spoon just a bit bigger than a toothpick and stuck it into my ear. I was never able to see what was going on, but I could hear the small spoon move, which occasionally itched and hurt as she worked her way through my ears. Meanwhile, all I could do was lie on her thigh, happily looking forward to whatever she would harvest. The more wax I saw come out, the more satisfied I became and even tried to eat it. But my mom would always intervene, saying that anyone who did so would become “dumb”. However even later in life, I never stopped feeling the urge to eat it, despite reminding myself of the dangers and stigma associated with that taboo.
Eine braune, orange, rote, gelbliche oder graue wachsartige Substanz, die im Gehörgang des Menschen abgesondert wird. Seltsamerweise nennen wir es in meiner Familie nicht "Ohrenschmalz" (耳垢), sondern eher "耳茸", was mich gleichzeitig an frisch gesätes Gras, Flanellimitate und Samtgeweihe denken lässt. Als Kind habe ich mich immer gefreut, wenn meine Mutter mir das Ohrenschmalz entfernt hat. Dazu nahm sie einen winzigen Stahllöffel, der nur etwas größer als ein Zahnstocher war, und steckte ihn mir ins Ohr. Ich konnte nie sehen, was vor sich ging, aber ich konnte hören, wie sich der kleine Löffel bewegte, was gelegentlich juckte und schmerzte, während sie sich damit durch meine Ohren bahnte. Währenddessen konnte ich nur auf ihrem Oberschenkel liegen und mich auf das freuen, was sie in dem Moment ernten würde. Je mehr Wachs ich herauskommen sah, desto zufriedener wurde ich und versuchte sogar, es zu essen. Doch meine Mutter ging immer dazwischen und sagte, dass jeder, der das täte, "dumm" werden würde. Doch auch später im Leben hörte ich nie auf, den Drang zu verspüren, es zu essen, obwohl ich mir immer wieder die Gefahren und das Stigma vor Augen führte, das mit diesem Tabu verbunden ist.
Danni Chen